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Postident Verfahren

Das Postident Verfahren bietet die Möglichkeit einer sicheren Identifikation von Personen. Diese erfolgt über einen Mitarbeiter der Deutschen Post. Das Verfahren wird beispielsweise bei Krediten, Versicherungen, Girokonten etc. verwendet, welche über das Internet abgeschlossen werden. Ursprünglich wurde Postident eingeführt um Direktbanken die Möglichkeit zu geben, die Auflagen des Geldwäschegesetzes zu erfüllen. Dieses erfordert eine Identifizierung des Kunden bei der Eröffnung eines Girokontos.

Arten des Postident-Verfahrens

Die Deutsche Post AG bietet insgesamt vier verschiedene Verfahren an. Dies sind im Einzelnen:

  • Basic
  • Comfort
  • Special
  • Trustcenter

welche jeweils unterschiedliche Leistungen ermöglicht.
Die Basic Variante ermöglicht die Identifikation von Personen in einer Filiale der Deutschen Post, wobei die Auflagen des Geldwäschegesetzes eingehalten werden. Bei Postident-Comfort erfolgt zusätzlich die Übergabe eines Briefes sowie eine Identifikation durch den Zusteller. In der Special Variante erfolgt zur Identifizierung des Zustellers die Übergabe eines personalisierten Dokumentes, welches unterschrieben werden muss.

Ablauf beim Postident-Verfahren

Der Anbieter, welches das Verfahren nutzen möchte, geht dabei ein Vertragsverhältnis mit der Deutschen Post ein. In der Regel handelt es sich dabei um Banken Versicherungen oder Mobilfunkanbieter. Zudem kann das Verfahren auch dazu genutzt werden, das Alter einer Person zu ermitteln, was beispielsweise beim Versand von jugendgefährdenden Filmen wichtig ist. Wird das Verfahren in der Basic Variante beauftragt, so stellt das Unternehmen seinen Kunden einen Postident-Coupon zur Verfügung. Dieser kann zusammen mit den jeweiligen Vertragsunterlagen am Rechner ausgedruckt werden. Der Coupon enthält eine individuell generierte Referenznummer, welche eine einwandfreie Zuordnung ermöglicht, um welchen Kunden und welchen Vertrag es sich dabei handelt. Der Kunde begibt sich zusammen mit den zu sendenden Unterlagen und dem Coupon in eine Filiale oder Agentur der Deutschen Post. Diese muss über einen elektronischen Postschalter verfügen. Der Mitarbeiter des Postamtes überträgt die Daten aus dem Ausweis des Kunden in den vorgelegten Coupon. Nach einer abschließenden Prüfung wird der Coupon dann vom Kunden unterschrieben. Der Postmitarbeiter bestätigt die Unterschrift des Kunden mit einem Stempel und seiner eigenen Unterschrift. Der Coupon wird anschließend an das Unternehmen gesendet. Bei den Varianten Comfort und Special findet die Legitimation bei der Zustellung an den Kunden statt.

Möglicher Missbrauch beim Postident Verfahren

Bei Verwendung der Variante Special können direkt rechtswirksame Verträge abgeschlossen werden. Dabei findet die Legitimation beim Zustellen der Papiere an den Empfänger statt. Mit der Unterschrift gegenüber dem Postboten wird gleichzeitig ein gültiger Vertrag mit dem betreffenden Unternehmen geschlossen. Dies führt häufig zu Irritationen, da einige Verbraucher davon ausgehen, dass Sie lediglich eine Empfangsbescheinigung unterschreiben. Zudem erhält der Kunde die Unterlagen erst kurz vorher ausgehändigt und kann diese nur unter großem Zeitdruck prüfen.

Die spezielle Variante: Trustcenter

Trustcenter dient zur Identifikation von Personen nach den Vorgaben des Signaturgesetzes durch einen zertifizierten Prozess.