Als Disagio wird der Differenzbetrag bezeichnet, der zwischen der Summe eines Darlehens und der Auszahlungssumme liegt. Es wird auch als Damnum oder Abgeld bezeichnet.

Generell wird es entweder in Prozent oder als Kreditbetrag inklusive Disagio angegeben.
So findet sich dann zum Beispiel die Angabe „5% Disagio“ oder „95% Auszahlungskurs“. Im konkreten Einzelfall würden diese Zahlenangaben bedeuten, dass von einem Darlehen mit einer Gesamthöhe von 100 EUR nur 95 EUR an den Kreditnehmer ausgezahlt werden. Dieser muss jedoch nicht nur den Betrag von 95 EUR, sondern grundsätzlich das gesamte Darlehen zurückzahlen.

Der Grund für diese Vorgehensweise ist darin zu finden, dass bei einem Abgeld immer ein niedrigerer Nominalzinssatz vereinbart wird, als bei einem anderen Darlehen. Da das Abgeld als vorausbezahlter Zins dienen kann, ist es möglich, die monatliche Tilgungsrate für das aufgenommene Darlehen relativ niedrig zu halten. Dabei ist es jedoch generell ausgeschlossen, dass das Abgeld an den Kunden ausgezahlt wird. Aus diesem Grund ist es hier immer erforderlich, einen höheren Kreditbetrag aufzunehmen, als letzten Endes benötigt wird. Dieser erhöhte Betrag muss jedoch nicht nur aufgenommen, sondern auch zurückgezahlt und entsprechend verzinst werden. Auch wenn durch das Disagio in jedem Falle ein niedrigerer Nominalzins ermöglicht wird, bleibt der effektive Jahreszins davon unberührt.